Developing a Successful Supply Chain Network Strategy | FORTNA

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Entwicklung einer erfolgreichen Supply-Chain-Netzwerkstrategie

Wie verändert ein digitaler Zwilling das Konzept der Lieferkette? Wie optimiert er den Materialfluss über die einzelnen Standorte der Distribution hinaus? Erfahren Sie in diesem Beitrag von FORTNA alles zum Aufbau einer effizienten, widerstandsfähigen und dynamischen Supply-Chain-Netzwerkstrategie als Grundlage für zukünftiges Wachstum.

Das Tagesgeschäft innerhalb des Logistikcenters muss verstanden werden. Über diese Binsenweisheit hinaus gilt es aber auch Folgendes zu untersuchen: Wie gestaltet sich der Materialfluss entlang der verschiedenen Standorte der Distribution? Wie ist das gesamte Supply-Chain-Netzwerk aufgebaut und wie wird es genutzt?

Die Entwicklung einer effizienten Strategie für das Supply-Chain-Netzwerk ist anspruchsvoll und kann herausfordernd sein. In diesem FORTNA Insight beschreiben wir einige wesentliche Faktoren, die beim Aufbau einer solchen Strategie zu berücksichtigen sind.

 

Was ist ein Distributionsnetzwerk?

Ein Distributionsnetzwerk besteht aus physischen Gebäuden, durch die Waren von Lieferanten und Herstellern in ein Distributionszentrum (DC) bewegt werden. In diesem DC gehen Kundenaufträge ein, werden dort gespeichert und ausgeführt. Dieser Prozess kann sich über mehrere Standorte erstrecken: angefangen beim Umschlag der Artikel innerhalb des Netzwerks über den Versand der Bestellungen an die Kunden oder Einzelhandelsgeschäfte bis hin zur Retourenbearbeitung.

Supply Chain Digital Twin Technology used in a modern Logistics Warehouse

Digitaler Zwilling: Entwicklung einer Distributions-Netzwerkstrategie

Zur Entwicklung einer Distributions-Netzwerkstrategie ist es ratsam, den Fokus auf folgende Elemente innerhalb der Supply Chain eines Unternehmens zu legen. Vor der Entwicklung dieser Strategie ist es wichtig, das aktuelle Netzwerk und den Warenstrom vollständig zu begreifen und konzeptionell zu erfassen. Dies geschieht mit Hilfe eines digitalen Zwillings, einer virtuellen Darstellung des Netzwerks. Diese lässt sich so bearbeiten und verändern, dass Change-Prozesse und Verbesserungsszenarien und deren Ergebnisse simuliert werden können. Ein digitaler Zwilling umfasst alle Ursprungs-, Herstellungs- und Verteilungspunkte, Kundenstandorte und sämtliche Transportwege, die das Netzwerk versorgungstechnisch unterstützen. Für die Erstellung eines digitalen Zwillings sind enorme Datenmengen erforderlich, in der Regel die Auftrags- und Versandhistorie eines Jahres, Leistungs- und Bestandsmetriken für jeden Standort sowie bestehende und potenzielle Transportwege.

Schlüsselfaktoren zur Entwicklung einer Supply-Chain-Netzwerkstrategie

1. Netzwerk Layout

Ein wesentliches Resultat der Supply Chain Netzwerkstrategie ist die Anzahl, die Lage, die Art und die Größe der einzelnen Standorte im Netzwerk. Unternehmen müssen die Standorte strategisch günstig auswählen und ihre Größe und Durchsatzkapazität so anpassen, dass Kundenerwartungen erfüllt werden und sie flexibel genug sind, um zukünftiges Wachstum zu ermöglichen.

Außerdem ist es wichtig, die Rolle und Aufgabe dieser Distributionszentren innerhalb der Supply Chain zu beleuchten:

  • Full-Service Distribution Center (DC)
  • Zentral (HUB) DC
  • Vorgelagertes DC
  • Cross-Docking Center
  • Import Center
  • Konsolidierungszentrum
  • Retourenzentrum

2. Kostensteuerung

Für die meisten Unternehmen ist die Kostensteuerung und -kontrolle ein zentrales Thema. Das Verständnis der Investitions- und Betriebskosten und der tatsächlich realisierten Einsparungen nach der Implementierung sind unerlässlich für die Strategientwicklung und anschließenden Evaluierung zur Optimierung des Distributionsnetzwerks. Bei den operativen Prozessen müssen die wichtigsten Servicemetriken berücksichtigt werden: Transitzeit, Pünktlichkeit (OTIF) und Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck. Weitere relevante Kostenpunkte:

  • Variable Standortkosten
  • Transportkosten für eingehende und ausgehende Sendungen
  • Lagerhaltungskosten
  • Leasing- oder Mietkosten
  • Personalkosten und Verfügbarkeit
  • Wartungs- und Reparaturkosten
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3. Transport

Der Transport zu und von einem Distributionsstandort ist genauso wichtig wie der Standort selbst. Ein Logistikcenter, das auf preiswertem Land gebaut wurde und nicht über direkte Anbindungen für Straßen- und Lufttransporte verfügt, erfüllt die Kundenanforderungen nur unzureichend. Eine solide Netzwerkstrategie sollte dies berücksichtigen, aktuelle Transportmethoden kennen und alternative Optionen prüfen, die das Servicelevel erhöhen und die Kosten senken können.

4. Artikelbestand

Ein solides Projekt für eine Supply-Chain-Netzwerkstrategie beinhaltet die Evaluierung alternativer Strategien zur optimalen Platzierung der Bestandsartikel im Lager, um das Servicelevel zu erhöhen und das Netto-Umlaufvermögen zu reduzieren. Die Durchführung einer Supply-Chain-Netzstrategie ohne die Evaluierung alternativer Strategien zur optimalen Platzierung des Artikelbestands kann die Gesamtergebnisse beeinträchtigen und zu einer enttäuschenden Rendite führen.

5. Service

Kundenservice ist ein wesentlicher Bestandteil einer Supply-Chain-Strategie, da er den geplanten und zugesagten Service definiert (Lieferzeiten, Rückgabepolitik, Kredit und Kommunikation). Dieser Teil der Strategie bestimmt die Anzahl der benötigten Standorte, ihre Größe, ihre Durchsatzleistung und den Automatisierungsgrad. Wenn Ihr Unternehmen beispielsweise eine Next-Day-Zustellung und kostenlose Rücksendungen verspricht, müssen die Kosten für Personal, Automatisierung und Zustellung kalkuliert werden. Auf dieser Grundlage kann entschieden werden, ob das Serviceangebot in saisonalen Spitzenzeiten und außerhalb dieser umsetzbar und realistisch ist.

6. Der Business Case

Ein Schlüsseleffekt einer Supply-Chain-Netzwerkstrategie ist die Entwicklung eines soliden, auf Realdaten basierenden Business Cases - und zwar bevor Investitionen zur Erweiterung und Optimierung eines Supply-Chain-Netzwerks getätigt werden. Das Ergebnis des Supply-Chain-Modells ist der Return on Invetment (ROI) der neuen Netzwerkkonfigurationen im Vergleich zum Status quo, dem sogenannten Basisnetzwerk. Zur Erstellung eines Business Cases muss die für den Aufbau des Netzwerks erforderliche Investition verstanden und mit dem ROI verglichen werden, um festzustellen, ob dieser wie beabsichtigt durch die Netzwerkänderungen erzielt wird.

7. Risiken/Laufzeit-Kontinuität

Risiko und Kontinuität sind maßgebliche Aspekte, die in einer Supply-Chain-Netzwerkstrategie untersucht werden müssen, da sie die Flexibilität und Widerstandsfähigkeit des Supply-Chain-Netzwerks unter Beweis stellen. Die Durchführung von Sensitivitätsanalysen in Bezug auf die wichtigsten Inputs des Supply-Chain Netzwerkmodells liefert Aufschluss darüber, wie das Netzwerk auf externe Kräfte wie Naturkatastrophen, geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Instabilität reagieren würde. Folgende Fragen verdienen in der Analyse Beachtung:

  • Was ist, wenn der Arbeitsmarkt weiterhin angespannt bleibt und der Arbeitskräftepool weiter schrumpft?
  • Was passiert, wenn der Dieselpreis in den nächsten fünf Jahren um 50 % ansteigt?
  • Was geschieht, wenn ein Lkw- oder Hafen-Streik die Transporte gefährdet?

Die Widerstandsfähigkeit eines Netzwerks lässt sich auch durch Simulationen überprüfen, z. B. für den Fall, dass ein Standort innerhalb des Netzwerks aufgrund einer Naturkatastrophe oder eines anderen Ereignisses vorübergehend oder über einen längeren Zeitraum ausfällt. Die Durchführung virtueller Szenarien und Modellversuche helfen dabei, Risiken und Schwachstellen, die die Laufzeit gefährden, zu identifizieren und sich entsprechend vorzubereiten.

8. Qualitative Faktoren

Zahlreiche Ergebnisse einer Distributions-Netzwerkstrategie sind quantitativer Natur, aber es geht um mehr als Zahlen. Es fließen auch viele qualitative Faktoren ein, wie z.B.:

  • Komplexität der Implementierung und damit verbundene Herausforderungen
  • Verfügbarkeit von internen und externen Ressourcen zur Unterstützung des Projekts
  • IT-Netzwerkstruktur und Software
  • Nachhaltigkeit

Eine solide Netzwerkstrategie für die Distribution muss sowohl diese quantitativen als auch qualitativen Parameter berücksichtigen.

9. Erstellung einer Roadmap

Die Ausarbeitung einer Roadmap zur Implementierung ist der abschließende Schritt im Rahmen einer Netzwerkstrategie für die Distribution. Er sollte alle wichtigen Fragen beantworten, um daraus Maßnahmen abzuleiten, die für den Auf- und Ausbau des künftigen Netzwerkes erforderlich sind:

  • Neubau oder Renovierung der Bestandslogistik
  • Enwicklung eines Logistikkonzepts, einer Prozessplanung und eines Plans zur Automatisierung und der Umsetzung
  • Implementierung von Software für die Distribution, z. B. ein Warehouse Management System (WMS) oder ein Warehouse Execution System (WES)
  • Vorlaufzeiten für die Produktion, Montage, Implementierung/Anbindung und Prüfung von Fördertechnik
  • Plan für die Montage entweder in einem Neubau oder in der Bestandslogistik
  • Inbetriebnahme und Belastungstests des Gesamtsystems and stress testing for the entire system
  • Einstellung neuer Mitarbeiter mit den für den neuen Betrieb erforderlichen Kompetenzen

Die Entwicklung einer realistischen Roadmap für die Implementierung, eines Kommunikationsplans für die Lieferanten sowie eines Plans zur Bewältigung von Hürden bei der Integration bzw. Anbindung neuer Logsitik- und Softwaresysteme trägt maßgeblich zu einer erfolgreichen und pünktlichen Realisierung bei.

FORTNA unterstützt Sie

Die Entwicklung einer Netzwerkstrategie für die Distribution ist oft herausfordernd und sehr anspruchsvoll. FORTNA unterstützt Unternehmen dabei, komplexe Prozesse zu vereinfachen und Daten zu generieren, die eine sichere Grundlage für Geschäftsentscheidungen bilden und sie für Wachstum positionieren. Das FORTNA Team für Strategie und operative Planung unterstützt und begleitet Sie - von den ersten Schritten der Planung bis hin zu einer vollständig realisierten Strategie zur Optimierung der Intralogistik.

Published/Updated 10/21/24