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Methoden der Kommissionierung: Welche unterstützt Ihren Betrieb am besten?

Die Auftragskommissionierung gehört zu den personalintensivsten Prozessen im Lager. Und obwohl es viele verschiedene Fulfillment-Ansätze gibt, ist die Kommissionierung nach wie vor eine der kritischsten Tätigkeiten in ihrer Beeinflussung von Produktivität, Genauigkeitsraten und Durchsatz.

von Chris Zimmerman

Die Auftragskommissionierung gehört zu den personalintensivsten Prozessen in der Logistik. In Logistikcentern mit einer hauptsächlich manuellen Abwicklung entfallen nahezu 65% der Betriebskosten auf die Kommissionierung.1 Obwohl es viele verschiedene Methoden der Auftragsabwicklung gibt, ist es die Kommissionierung, die sich am entscheidensten auf Produktivität, Liefergenauigkeit und Durchsatz auswirkt.

Dieser Blogbeitrag stellt die gängigsten Kommissioniermethoden, ihre Vor- und Nachteile sowie die jeweils beste Art, sie einzusetzen, dar.

Single-Order Picking (Einzelkommissionierung)

Die am häufigsten verwendete Kommissioniermethode in Logistikzentren ist auch die zeitaufwändigste und unproduktivste - das Single-Order Picking, bei dem eine Sendung zurzeit bearbeitet wird: Ein Mitarbeitender nimmt den Auftrag entgegen und kommissioniert die einzelnen Artikelpositionen, bis der Auftrag abgeschlossen ist. Dann übergibt er den Auftrag in den Pack- und Versandbereich und startet mit dem nächsten Auftrag. Diese Methode erfreut sich großer Beliebtheit, weil sie sehr einfach umsetzbar ist und wenn überhaupt, dann nur minimale Automatisierung erfordert.

Zonenkommissionierung

Bei dieser Art der Kommissionierung ist das Lager in Zonen unterteilt. Die in einer Zone ankommenden Aufträge werden entsprechend bearbeitet: Wenn alle dort lagernden Artikel kommissioniert sind, werden sie entweder zur nächsten Zone transportiert, um weitere Artikel hinzuzufügen, oder in den Pack- und Versandbereich, wenn der Auftrag abgeschlossen ist. Diese Methode verhindert Staus auf den Kommissionierwegen. Zudem kann sie die Produktivität steigern, wenn Aktionsware, Saisonartikel und Schnelldreher sowie Artikel, die erfahrungsgemäß oft zusammen bestellt werden, in einer Zone eingelagert werden.

Slotting Software und ein Warehouse Management System (WMS) werden in Verbindung mit dieser Lösung ebenso leistungssteigernd eingesetzt wie Robotik: Autonome mobile Roboter (AMR) können den Weitertransport von Teilaufträgen von Zone zu Zone übernehmen.

"Pick & Pass" Kommissionierung über mehrere Zonen

Wie bei der Zonenkommissionierung werden auch beim Pick & Pass die Artikel in verschiedenen Zonen eingelagert. Die Aufträge werden kommissioniert, indem Behälter oder Versandkartons über Fördertechnik die einzelnen Zonen durchlaufen. Dort nehmen sie sukzessive weitere Artikel zur Vervollständigung des Auftrags auf oder werden nach Auftragserfüllung in den Versandbereich transportiert.

Batch-Kommissionierung

Bei der Abwicklung von zahlreichen Sendungen mit jeweils wenigen Artikelpositionen kann die Batch-Kommissionierung eine vorteilhafte Methode sein. Bei der Batch-Kommissionierung werden mehrere Aufträge gleichzeitig kommissioniert, und zwar gruppiert nach SKU-Typ. Diese Methode kann die individuellen Arbeitsschritte erheblich reduzieren und ermöglicht die parallele Abwicklung mehrerer Aufträge auf einem Weg durch das Lager. Als Hilfsmittel dienen normalerweise Kommissionierwagen.

Kommisisonierung in den Versandbehälter

Die Pick-to-Box-Methode ist keine neue Kommissioniermethode, erfreut sich aber angesichts des anhaltenden Personalengpasses im Lager zunehmender Beliebtheit. Bei dieser Methode beginnt der Kommissioniervorgang mit der Auswahl des Versandkartons für den Auftrag. Das WMS analysiert die Größe und Abmessungen der Artikel und bestimmt den passenden Karton. Anschließend wird ein Versandetikett gedruckt und auf den Karton geklebt. Mit Hilfe eines Kommissionierwagens können mehrere Aufträge in einem einzigen Arbeitsgang kommissioniert werden. Nach Abwicklung aller Aufträge werden die Kartons manuell oder automatisch verschlossen.

Diese Methode kann Pack- und Versandstationen effektiv ersetzen, die Produktivität und Auftragsgenauigkeit verbessern und die Kosten für Versandmaterial senken. Benötigt werden ein WMS mit Pick-to-Box-Fähigkeit sowie Kommissionierwagen, Handscanner oder tragbare Scangeräte und Etikettendrucker.

Wave Picking (Kommissionierwellen)

Für die Abwicklung von Aufträgen mit einer großen Anzahl von Artikelpositionen kann die Methode des Wave Picking die richtige Strategie sein. Dabei wird ein Zonenkonzept verwendet, bei dem die Aufträge in Wellen freigegeben werden, damit Kundenerwartungen erfüllt und enge Versandfenster eingehalten werden. Nach der Kommissionierung aller Artikel in einer Zone für die aktuelle Welle erfolgt der Wechsel zur nächsten Zone. So wird sichergestellt, dass die Aufträge zum richtigen Zeitpunkt für den Versand bereitstehen - damit diese Methode effizient ist, ist allerdings der Arbeitsaufwand entsprechend hoch. Wie bei der Zonenkommissionierung können auch hier WMS- und Slotting-Software nützlich sein.

Welche Methode eignet sich am besten? Das kommt auf Faktoren wie Lagergröße, Artikeleigenschaften, Durchlaufzeiten, Anzahl der Picks pro Auftrag sowie Kundenerwartungen und Versandanforderungen an. Die Analyse interner und externer Daten, Nachfrage-Prognosen sowie ein Verständnis für den Bedarf an Personal können die Auswahl einer Methode gegenüber einer anderen vorantreiben und Ihnen helfen, Ihre Auftragsabwicklung zu optimieren.

FORTNA unterstützt Sie

Benötigen Sie Hilfe bei der Auswahl der richtigen Kommissionierungsmethode? Wir führen gemeinsam mit Ihnen ein Assessment Ihrer Logistikabwicklung durch, um Sie bei der Auswahl der besten Kommissioniermethode zur Steigerung von Produktivität und Durchsatz zu unterstützen.

Über den Autor

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Chris Zimmerman

Global Marketing Director

Chris Zimmerman ist Global Marketing Director bei FORTNA und hat in mehr als 20 Jahren Berufserfahrung tiefgreifende Kenntis im Bereich Materialfluss gesammelt. Chris Zimmerman ist auf vielen Ebenen und in verschiedenen Funktionen in der Branche aktiv, u. a. als Gastgeber und Gast in branchenrelevanten Podcasts.