Erstellung des Plans für die Lagerautomatisierung | FORTNA

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Konzeptentwicklung zur Logistikautomatisierung

Welche Komponenten braucht es für ein überzeugendes Konzept zur Automatisierung der Logistik, sodass Ihre Distribution noch effizienter wird? Lesen Sie alles über die zentralen Komponenten, den Nutzen und die Strategien eines solchen Konzepts, damit Sie Ihre Distribution in Zeiten sich wandelnder Marktanforderungen zukunftsfähig aufstellen.

Inflation, veränderte Konsumgewohnheiten und steigende Löhne - diese Herausforderungen muss auch die Distributionsbranche meistern. Der Ausgleich zwischen dem stationären Handel und dem zunehmenden elektronischen Handel unterstreicht dies.

 

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Der E-Commerce wächst weiterhin. Unternehmen reagieren auf diese Entwicklung, indem sie sich verstärkt auf ihre Distributionsprozesse fokussieren und sowohl ihre physischen Standorte mit Waren versorgen als auch Online-Bestellungen bearbeiten. Die Planung neuer DCs oder die Umwandlung bestehender Logistikcenter in umfassende Omnichannel-Standorte sind Lösungen, um den Aufwärtstrend hinsichtlich Umsatz- und Auftragsvolumen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig externe Herausforderungen wie Personalkosten, Artikelvielfalt, Retouren und verfügbare Kapazitäten zu bewältigen.

In diesem Artikel wird der Aufbau einer realistischen und umsetzbaren Konzeptentwicklung zur Automatisierung von Lager und Logistik erörtert. Sie soll Unternehmen Unterstützung dabei bieten, den zukünftigen Herausforderungen bereits heute einen Schritt voraus zu sein.

Was ist ein Konzept zur Automatisierung?

Ein Konzept zur Automatisierung ist eine detaillierte Begründung für die Einführung von Automatisierung in der Logistik. Er wird meist einer Gruppe von Führungskräften oder dem Vorstand vorgelegt und umreißt den Nutzen der Automatisierung eines Teils oder der gesamten Distribution. Ziele, Umfang, Geschäftsanforderungen sowie eine Kosten-Nutzen- und Risikoanalyse gehören ebenso zu einem erfolgreichen Business Case wie ein Zeitplan für den Return on Investment (ROI) sowie ein Implementierungsplan.

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Pain Points identifizieren, Geschäftsanforderungen festlegen

Wie in den meisten Branchen sind eine höhere Kundenzufriedenheit und -treue die obersten Ziele für die Distribution. Automatisierung, insbesondere in Lager und Logistik, trägt entscheidend dazu bei, die Kundenerwartungen in puncto Auftragsgenauigkeit, pünktliche Zustellung und reibungslose Retourenprozessezu erfüllen - und das wiederum zahlt auf das positive Kundenerlebnis ein und stärkt sukzessive auch das Vertrauen in eine die Marke.

Es ist wichtig, ein Automatisierungskonzept zu entwickeln, das den internen und externen Herausforderungen begegnet und gleichzeitig für zukunftssichere, flexible und skalierbare operative Prozesse sorgt. Dieser Ansatz stellt genau das sicher: Der Betrieb lässt sich an aktuelle und zukünftige Anforderungen anpassen und ist damit bereit, die Rentabilität des Unternehmens langfristig zu sichern.

Der erste Schritt einer jeden Konzeptentwicklung zur Automatisierung besteht darin, die geschäftlichen Anforderungen festzulegen: Welche Herausforderungen müssen durch Automatisierung gemeistert, welche Notwendigkeiten erfüllt werden, wenn die Integration abgeschlossen und das neue System in Betrieb ist? Die Anforderungen können je nach aktuellem und künftigem Bedarf, Kostensteuerung und Erfüllung der Kundenerwartungen variieren. Zu den allgemeinen Anforderungen gehören:

1. Personalkosten und Umsatz
Immer weniger Mitarbeitende stehen zur Verfügung und der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte nimmt weiter zu. Repetitive manuelle Prozesse zu automatisieren, damit den (menschlichen) Mitarbeitenden sinnstiftendere, ihren Qualifikationen entsprechende Aufgaben übertragen werden können , ist normalerweise die oberste Geschäftsanforderung an die Automatisierung. Die Integration neuer Prozesse und Betriebskonzepte mit automatisierten Technologien erhöht die Produktivität und den Durchsatz und senkt gleichzeitig die Personalkosten.

2. Bestandsmanagement und Transparenz
Die Spanne der Bestandsartikel im Lager eines Distributionsunternehmens erstreckt sich von einigen Tausend bis hin zu mehreren Millionen. Ein Echtzeit-Überblick über die Umschlagsgeschwindigkeit der Artikel, potenzielle Fehlbestände und Retouren ermöglicht es Unternehmen, maximale Transparenz zu bieten, damit die Erwartungen der Kunden zu erfüllen und vorausschauend auf Marktbewegungen und saisonale Schwankungen zu reagieren.

3. Brownfield vs. Greenfield
Eine wichtige Entscheidung, die Sie bei der Erstellung Ihres Automatisierungskonzepts treffen müssen, ist die Frage, ob Ihr derzeitiger Standort künftigen Anforderungen gerecht werden kann. Angesichts der aktuellen Zinssätze, Grundstücks- und Immobilienpreisen modernisieren Unternehmen ihre Anlagen durch schlüsselfertige Lagerlösungen auf kleinen, mittleren und großen Flächen, um einerseits Personalkosten zu senken und dennoch Kapazitäten und Produktivität erheblich zu steigern.

4. Skalierbarkeit und Flexibilität
Disruption, geopolitische Unruhen und Naturkatastrophen beeinflussen die Lieferkette. Betriebe, deren Prozesse auf Flexibilität und Skalierbarkeit basieren, sind optimal aufgestellt, um sich Marktschwankungen anzupassen und fit zu sein für Saison-Peaks und Werbeaktionen.

5. Return on Inverstment (ROI)
Finanzielle Kennzahlen und die Bedingungen, nach denen ein Automatisierungsprojekt beurteilt wird, müssen verstanden werden. Das ist die Voraussetzung zur Bestimmung der korrekten Geschäftsanforderungen. Diese Kennzahlen werden in der Regel vom Auftraggeber oder dem Vorstand festgelegt. Einen ausführlichen Überblick über die finanziellen Aspekte eines Automatisierungsprojekts erhalten Sie hier.

6. Datennutzung
Die Nutzung betrieblicher Daten, um Einblicke in die operative Leistung, Absatztrends und das Kundenverhalten zu gewinnen, ist ein wichtiger Aspekt bei jedem Automatisierungsprojekt. Deshalb sollte es eine zentrale Geschäftsanforderung sein, die Software und IT-Infrastruktur zu verstehen, die für die Bereitstellung von Tools, Dashboards und Echtzeitdaten erforderlich sind.

Die genannten Anforderungen sind eine gute Grundlage für die Erstellung Ihres individuellen Automatisierungsplans. Denn wie überall gibt es auch in Ihrem Unternehmen spezifische Anforderungen, die in irgendeiner Form durch Automatisierung erfüllt werden können. Kostensenkung, Durchsatz, Sicherheit, Nutzung der verfügbaren Fläche und Nachhaltigkeit sind weitere relevante Faktoren. Die Zusammenarbeit mit einem Supply-Chain-Partner ist epfehlenswert. FORTNA verfügt über umfassende Expertise in der Zusammenarbeit mit Unternehmen. Diese langjährige Erfahrung und das profunde Know-how vereinfacht den Prozess zur Entwicklung eines Automatisierungskonzepts und führt zu einem positiven Ergebnis.

Umgang mit veränderten Erwartungen und Verhalten von Kunden

In den letzten zehn Jahren haben sich die Kundenerwartungen hinsichtlich der Vielfalt des angebotenen Artikelspektrums sowie der Methode und Geschwindigkeit der Lieferungen stark verändert. Die nächsten zehn Jahre bringen weitere Veränderungen mit sich; die Kundenanforderungen steigen, die Unternehmen müssen flexibel auf diese sich verändernden Anforderungen reagieren und müssen sicherstellen, dass sie dazu auch in der Lage sind.

Das Kundenverhalten, der technologische Fortschritt und der Generationswechsel führen zu einigen zentralen Erwartungen im Umfeld der Distribution:

1. Personalisierung
Die aktuelle Marktsituation zeigt es: Personalisierung gewinnt an Bedeutung. Maßgeschneiderte Erlebnisse, die auf Verhaltensweisen und früheren Interaktionen beruhen und auf Datenanalysen und künstlicher Intelligenz aufbauen, werden immer alltäglicher. Dieser Trend führt zu einem Anstieg der Artikelmengen und der Notwendigkeit, Lösungen wie Kompaktlagerung und Ware-zur-Person-Systeme zu implementieren.

2. Schnelle und flexible Zustellung
Die Zustellung am nächsten Tag (next-day delivery) bleibt am Markt, es ist sogar wahrscheinlich, dass sich das Tempo noch steigert. Kunden fragen heutzutage vielfältige Zustelloptionen nach, z. B. am gleichen Tag (same-day delivery) oder sofortige Zustellung (instant delivery). Unternehmen müssen auf diesen Trend reagieren: Für eine effiziente und produktive Arbeitsweise bietet sich die Nutzung von Lösungen wie Slotting, Warehouse Management Software und Last-Mile-Delivery an.

3. Omnichannel-Integration
Die mobile Technologie wächst exponentiell. Nutzer erwarten das gleiche Ergebnis - auf allen digitalen Plattformen und in den Geschäften. Daher ist ein engmaschiges Omnichannel-Distributionsmodell erforderlich, das durch Lagerautomatisierung unterstützt wird. Micro-Fulfillment-Zentren und Warehouse Execution Software sind darüber hinaus in der Lage, Aktionen und Prozesse über das gesamte Distributionsnetzwerk hinweg zu koordinieren und zu steuern.

4. Kundenfreundliche Rückgabebedingungen
Kurze Lieferfristen sind den Kunden immens wichtig. Ähnlich hohe Erwartungen haben sie auch bei Rückgaberichtlinien und Retourenprozessen. Einige Unternehmen verzeichnen Rücksendequoten von 15 bis 20 %, in der Hochsaison sind diese Zahlen sogar noch höher. Eine unkomplizierte Rückgabepolitik bildet lediglich das Fundament. Zuverlässige und bewährte Retourenprozesse benötigen einen Leistungboost: Automatisierung erhöht die Kapazitäten, um die Kundenanforderungen zu erfüllen, den Nachschub zu beschleunigen und den Umsatz zu steigern.

5. Nachhaltigkeit
Die Kaufkraft der Millennials und der Generation Z wächst sukzessive. Daher müssen sich Unternehmen an den Grundüberzeugungen dieser Gruppe orientieren. Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Praktiken beeinflussen ihre Kaufentscheidungen - aktuell und auch in Zukunft. Auch die ESG-Regularien müssen berücksichtigt werden: Sie bilden die Grundlage zur Berichterstattung über Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) sowie Nachhaltigkeit und sind Bestandteil des Programms, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen.

Richtlinie für die Entwicklung einer Konzepts zur Automatisierung von Distributionsprozessen

Kulturelle und personelle Akzeptanz, Integrationspläne sowie Investitions- und Betriebskosten - das sind nur einige der zu berücksichtigenden Faktoren. Darüber hinaus ist eine klare und datengestützte Argumentation wichtig, die Fragen zu Kosten und ROI, erwarteter Leistung und langfristigen Einsparungen beantwortet. Im Folgenden sind einige Richtlinien für die Entwicklung eines soliden Automatisierungskonzepts aufgeführt.

1. Analysieren und Messen mehrerer Szenarien
Es sollte verschiedene Optionen geben. Jede sollte diskutiert, gemessen und bewertet werden, einschließlich der Option, die sich ergibt, wenn keine Maßnahmen umgesetzt werden.

2. Geschäftsrisiken und Pläne zur Risikominderung
Ein guter Automatisierungsplan listet die Geschäftsrisiken auf und stellt dar, wie sie zu bewältigen wären. Unvorhergesehene Hindernisse und Blockaden sind zu erwarten. Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen, nachweislich am Erfolg zahlreicher Kunden beteiligten Supply-Chain-Experten wie FORTNA trägt dazu bei, diese Risiken zu minimieren.

3. Bestimmung der voraussichtlichen Investitionskosten
The bottom line for each scenario’s investment and how it will be disbursed.

4. Definition der voraussichtlichen Betriebskosten
Das neue Automatisierungssystem wird neue Anforderungen in Bezug auf Wartung, Ersatzteile und Fachkwissen mit sich bringen. Je besser diese Anforderungen bekannt sind, desto besser können sie geplant und budgetär berücksichtigt werden.

5. Ermittlung der geplanten Leistungs- und Kostenverbesserungen
Bereits vor der Implementierung von Automatisierung, noch bevor ein Business Plan zur Automatisierung erstellt wird, sollten die wichtigsten Kennzahlen des Systems ermittelt und verstanden werden, um Verbesserungen und Kosteneinsparungen effektiv messen zu können.

6. Erstellung eines Zeit- und Implementierungsplans
Ein Gesamtzeitplan für die Integration der Automatisierung, einschließlich der wichtigsten Zielvorgaben, der Tests und des Termins zum Go-live.

FORTNA unterstützt Sie

Der Aufbau eines starken, auf Realdaten basierenden Automatisierungskonzepts ist komplex und umfasst viele variable Komponenten. Mit FORTNA steht Ihnen ein Partner zur Seite, der Sie durch das gesamte Projekt führt - von der Konzeptplanung bis zur Implementierung und darüber hinaus - damit Sie zukunftsfähig aufgestellt sind. FORTNA blickt auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit verschiedenen Distributionsunternehmen und Branchen zurück und hat bereits erfolgreich an der Entwicklung von Automatisierungskonzepten für kleine, mittlere und große Unternehmen mitgewirkt.

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Published/Updated 8/27/24