Umgestaltung der Lagerabläufe mit robotergestützter Kommissionierung | FORTNA

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Optimierung von Logistikprozessen mit robotikgestützter Kommissionierung

Fortschritte in der Sensor- und Bildverarbeitungstechnologie, gepaart mit KI-Algorithmen, haben zur Entwicklung von schnell umsetzbaren, robotikgestützten Kommissionierlösungen geführt. Erfahren Sie mehr: Welche Arten der robotikgestützten Kommissionierung gibt es? Wie können Personalkosten gesenkt werden? Und wie lassen sich Produktivität und Genauigkeit steigern?

Unternehmen arbeiten kontinuierlich daran, ihre operativen Prozesse in Lager und Logistik zu verbessern und zu optimieren, um der Nachfrage und den Erwartungen ihrer Kunden gerecht zu werden. Ein wesentlicher Grund dafür, dass Robotik inzwischen deutlich leistungsfähiger und erschwinglicher geworden ist. Fortschritte in der Sensor- und Bildverarbeitungstechnologie, gepaart mit KI-Algorithmen haben zur Entwicklung von robotikgestützten Kommissionier- und Lagerlösungen beigetragen, die schnell und mit geringem Programmieraufwand implementiert werden können.

Im folgenden Artikel werden verschiedene Arten der robotergestützten Kommissionierung und ihre Vorteile erörtert, u.a. geringere Personalkosten sowie höhere Produktivität und Genauigkeit.

Was ist robotikgestützte Kommissionierung?

Es gibt diverse Möglichkeiten, wie die robotikgestützte Kommissionierung die Effizienz steigert, die Genauigkeit erhöht und die Personalkosten senkt, indem sich wiederholende und körperlich anstrengende Aufgaben automatisiert werden. Obwohl verschiedene Lösungen mit unterschiedlichen Methoden vergleichbare Ergebnisse liefern, verfolgen alle dieselben Ziele: einen höheren Durchsatz, Skalierbarkeit und eine größere Unabhängigkeit von verfügbaren Arbeitskräften.

4 Vorteile der robotikgestützten Kommissionierung

Optimierte Verwaltung des Artikelbestands
Lagerbestandsmanagement-Software, wie z. B. Warehouse Execution System (WES) Software, kann Robotiklösungen integrieren, optimal aufeinander abstimmen und Echtzeitdaten liefern, die höchste Transparenz und ein umfassendes Reporting ermöglichen. Die Effekte: Vermeidung von Fehlbeständen und Slotting Methoden, die eine optimale Platzierung der Artikel zur Kommissionierung sicherstellen.

Skalierbarkeit
Logistikprozesse müssen aktuelle Herausforderungen und z. B. zukünftiges Wachstum bewältigen sowie Kundenforderungen wie z.B. eine schnelle Lieferung erfüllen. Robotikgestützte Kommissionierung eignet sich hervorragend, um schnell auf saisonales oder Aktions-bedingtes Wachstum zu reagieren. Robotiklösungen, wie beispielsweise autonome mobile Roboter (AMR), erhöhen den Durchsatz, ermöglichen es, die Produktivität an den bestehenden Kommissionierplätzen zu erhöhen und verkürzen die Zeit der Auftragsbearbeitung.

Verbesserung der Genauigkeitsrate
Wiederholte Rücksendungen aufgrund eines Versandfehlers oder Fehlkommissionierungen können das Ergebnis eines Unternehmens beeinträchtigen und die Kundenloyalität untergraben. Robotikgestütze Kommissioniersysteme können menschliche Fehler minimieren, die Genauigkeitsrate erhöhen und Rückgabe- und Gutschriftprozesse reduzieren.

Arbeitssicherheit
Der Sinn von Robotiklösungen in Logistik und Fulfillment liegt vorrangig darin, repetitive und körperlich anstrengende Aufgabenzu automatisieren. Eine robotikgestütze Picking-Lösung kann Arbeitsunfälle bei körperlichen Aktivitäten und Verletzungen durch das Navigieren von Kommissionierern in Lagerregalen, Gabelstaplern und anderen Materialhandhabungsgeräten reduzieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Robotikgestützte Kommissionierlösungen

Robotic-Arm-Picking
Mit dem Fortschritt von Bildsensoren, maschinellem Lernen und End-of-Arm-Werkzeugen ist das Robotic-Arm-Picking zu einer praktikablen Kommissionierlösung in Logistik und Fulfillment geworden. Ein Roboterarm unterstützt die Pickprozesse am Kommissionierplatz. Sobald die Behälter die Arbeitsplätze erreichen, erkennt der Arm die Artikel anhand der Grafik auf der Box, Barcodes, der Artikelabmessungen oder aller Faktoren zusammengenommen. Er nimmt die Artikel auf und legt sie in die jeweilige Box. End-of-Arm-Werkzeuge wie Vakuum-Erzeuger oder Greifer müssen angepasst werden, sodass sichergestellt ist, dass im Zuge der Auftragsbearbeitung die aufgenommenen Artikel nicht beschädigt werden.

Person-zur-Ware (Person-to-Goods)
Die traditionelle Methode des manuellen Kommissionierens besteht darin, dass ein Kommissionierer einen Auftrag erhält, zum Kommissionierplatz geht, die bestellten Artikel entsprechend auswählt und den damit abgeschließend bearbeiteten Auftrag zu einem Arbeitsplatz im Verpackungsbereich bringt.

In einer robotikgestützten Kommissionierlösung erhält ein kollaborativer Roboter die Bestellung und fährt zu einer Zone, in der der Lagerarbeiter stationiert ist. Der Roboter zeigt den Standort und die Menge an, die kommissioniert werden soll, und fährt dann zum nächsten Standort oder zur nächsten Zone, um die Bestellung abzuschließen.

Ware-zur-Person / Goods-to-Person (GTP)
Die Methodik einer Ware-zur-Person bzw. Goods-to-Person-Kommissionierlösung besteht darin, dass der  Mitarbeitende in einem Bereich oder an einem GTP-Arbeitsplatz bleibtund die Artikel für eine Bestellung zu ihm gebracht werden, um sie abzuholen und dann wieder in den Lagerbereich zurückzubringen. Hochentwickelte Software verwaltet den Prozess und ermöglicht Genauigkeit, schnellere Auftragsabwicklung und Bestandskontrolle. AutoStore, automatische Lagerbediengeräte (AS/RS) und AMR-Lösungen können alle im Rahmen einer “Goods-to-Person”-Roboterkommissionierung eingesetzt werden.

Regal-zu-Person / Shelf-to-Person
Nach dem gleichen Konzept wie ein GTP-Arbeitsplatz transportiert bei einer Shelf-to-Person-Lösung ein autonomer mobiler Roboter (AMR) oder ein fahrerloses Transportsystem (FTS) ein ganzes Regal oder Gestell zu einem Mitarbeitenden an den Kommissionier-Arbeitsplatz. Im Rahmen der Auftragsbearbeitung erfolgt dort dann die Auswahl der Artikel aus den Regalen. Geekplus, ein führendes Unternehmen in der mobilen Lagerrobotik und ein FORTNA-Lösungspartner, hat diese Art der robotischen Abwicklung populär gemacht.

Totes-to-Person
Diese robotikgestützte Kommissionierlösung wird zur Kompaktlagerung verwendet und nutzt zwei verschiedene Arten von Robotern. Der erste Roboter oder oder vielmehr das Shuttlefahrzeug bewegt sich zwischen den Gängen und kann seine Plattform anheben, um den benötigten Behälter oder Karton zu holen. Das Shuttlefahrzeug liefert den Behälter an einen Ladebereich, wo ein AMR oder FTS den Behälter abholt und zum entsprechenden GTP-Arbeitsplatz zur Kommissionierung bringt; nach Abschluss der Kommissionierung wird der Behälter entweder zu einem anderen Abwicklungsbereich für einen weiteren Kommissioniervorgang geleitet oder zum Shuttlelager zur Einlagerung zurückgebracht.

Pallet-to-Person
Wie bei den anderen Kommissioniermethoden wird bei einer Pallet-to-Person-Kommissionierlösung eine Palette von Shuttle-Robotern und Aufzügen zu einer Zone transportiert, wo sie auf einem Paletten-AMR oder AVG platziert und zu einer Kommissionierstation gebracht wird, wo ein Arbeiter die Artikel für die Bestellung kommissioniert. Diese Lösung ist hilfreich für Unternehmen, die auf Paletten gruppieren oder mit lastentechnisch schwereren Artikeln und Produkten zu tun haben.

FORTNA unterstützt Sie

Robotikgestützte Kommissionierung im Lager ist eine spannende neue Lösung, um den Durchsatz, die Kundenzufriedenheit und die Kapazität zu verbessern. Sie steigert Produktivität und Genauigkeit und unterstützt den Einsatz von Mitarbeitenden auf sinnstiftenderen Positionen, indem körperlich anstrengende, repetitive Arbeiten automatisiert werden. Jede der aufgeführten Lösungen liefert die erwünschten Ergebnisse. Unterstützend wirkt jedoch die Zusammenarbeit mit einem Supply-Chain-Experten, der Ihnen die für Ihr Unternehmen, Ihre operativen Prozesse und Ihren Standort die am besten geeignete Lösung zeigt und Sie optimal berät.

Published/Updated 8/15/24